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Sakramente

Sakramente – St. Ewaldi Dortmund
Quelle: Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.

Was ist ein Sakrament?

Jeder hat wohl irgendwann gelernt, dass es 7 Sakramente gibt:

Aber worum geht’s eigentlich wirklich? Für die Kirche sind die Sakramente ungemein wichtig: In den Pfarrgemeinden dreht sich viel um die Vorbereitung auf die erste Kommunion, um die Firmung, aber auch auf die Beichte und die Ehe. Und ohne Heilige Messe und regelmäßige Beichte würden wir schnell lau und mittelmäßig. Kein Christsein ohne Sakramente!

Ist Jesus wirklich fort?

Das ganze Problem beginnt damit, dass unser Herr Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung zu seinen Jüngern einfach sagt: „Auf Wiedersehen!“ – und in den Himmel entschwindet. Schade! Wäre es nicht toll, wenn Jesus – und als Sohn Gottes könnte er das doch, oder? – hier auf der Erde bei uns geblieben wäre! Dann hätten wir es leichter, seine Gebote zu befolgen! Aber nein, er musste in den Himmel heimkehren, unsichtbar werden, aus unserer Welt entschwinden.

Interessant ist, dass Jesus sein Jünger schon vorher auf den Abschied vorbereitet hatte. Er hat sogar merkwürdigerweise gesagt: „Es ist gut, dass ich fortgehe!“ (Joh 16,7)

Statt Jesus der Heilige Geist?

Was soll daran gut sein? Seine Antwort: „Denn ich werde euch den Heiligen Geist senden, der für immer bei euch bleiben soll.“ (Joh 14,16)

Na gut, okay! Statt Jesus also der Heilige Geist. Aber Jesus konnte man sehen, hören und angreifen – und das auch noch nach seinem Tod. Die Jünger bezeugen nämlich im Evangelium, dass sie ihn nach seinem gewaltsamen Tod und seiner Auferstehung am Ostermorgen gesehen hatten (Lk 24, 36); ja mehr noch: dass sie sogar gesehen hatten, wie er vor ihren Augen ein Stück Fisch aß (Lk 24,42-43).  Also, Jesus konnte man sehen. Der Heilige Geist aber ist unsichtbar, eben: Geist!

Wie komme ich nun in Kontakt mit der Kraft dieses Heiligen Geistes? Wo empfange ich denn diesen Trost und Beistand des Geistes, den Jesus da vor seinem Abschied versprochen hat? Lesen Sie mal den spannenden Abschnitt Apostelgeschichte 2,1-42. Hier erfahren Sie, dass dieser unsichtbare Geist den Jüngern tatsächlich am Pfingstfest (50 Tage nach Ostern) geschenkt wurde.

Der Geist hat wirklich die Kraft, denn die ängstlichen Jünger werden durch ihn völlig verwandelt: Derselbe Petrus, der eineinhalb Monate vorher noch Jesus dreimal verraten hatte (Mt 26,69-75), predigt jetzt und wirbt öffentlich für Jesus.

Das Interessante aber ist: Die Apostel tun ganz konkrete, sichtbare Zeichen, um zu zeigen, dass der Heilige Geist jetzt wirkt. Durch diese sichtbaren Zeichen machen sie die unsichtbare Kraft Gottes gegenwärtig: Sie taufen, indem sie die neuen Anhänger im Wasser untertauchen; sie heilen, indem sie Kranke mit Öl salben; sie übertragen ihre Vollmachten, indem sie Diakone, Priester und Bischöfe durch die Auflegung ihrer Hände weihen; sie brechen das Brot wie Jesus bei seinem letzten irdischen Mahl, um an das Kreuzesopfer und die Auferstehung Jesu zu denken.

Also: Das Stichwort lautet: Zeichen!

Jesus wollte seinen Heiligen Geist durch heilige Zeichen weitergeben!

Diese Zeichen sind nicht von er Kirche erfunden, sondern ein Geschenk Jesu selbst. Wenn die Kirche die Sakramente feiert, ist das keine Magie, sie befolgt nur den Auftrag Jesu: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (Lk 22,19)

Was ist nun ein Sakrament?

Ein Sakrament ist ein Zeichen, das Jesus eingesetzt hat, weil er durch die Kraft des Heiligen Geistes bei uns gegenwärtig bleiben möchte – und zwar durch alle Zeiten hindurch, bis er wiederkommt. Jesus erfüllt in den sieben Sakramenten sein Versprechen: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt! (Mt 28,20)

(Vgl. Pater Karl Wallner, Die sieben Sakramente. Grundkurs Christentum, Benno-Verlag)